Es existiert im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg keine Datenbank, in der die ehrenamtlich Geschichtsarbeit leistenden Personen und Vereine erfasst sind. Alle Zahlen, die dazu aus dem Ministerium kommen, sind deshalb mit größter Skepsis aufzunehmen.
Dr. Volker Punzel führte im Jahr 2005 in allen Landkreisen und kreisfreien Städten sowie in den einzelnen Städten, Gemeinden, Dörfern und Ortsteilen eine Umfrage durch, um eine erste Übersicht für das gesamte Land zu erstellen. Diese bildet - immer wieder aktualisiert - bis heute die Adressengrundlage für die Arbeit des Netzwerks "Ehrenamtliche Geschichtsarbeit im Land Brandenburg".
Sie ist solideste und ausführlichste Datenbank zu diesem Kreis von Einzelpersonen und Vereinen. Aber auch nicht vollständig. Es gab und gibt keine Veränderungsmeldungen von den Verwaltungen der Landkreise und kreisfreien Städte. Viele der 2005 erfassten Personen sind inzwischen verstorben oder mussten ihre Tätigkeit aus verschiedenen Gründen - u. a. Krankheit, finanzielle Probleme, Wegzug - aufgeben. Auch darüber gab es keine Rückmeldungen.
Alle Versuche, an dieser Situation scheiterten an dem von oben (Ministerium) nach unten (Kreisverwaltungen bzw. Stadtverwaltungen) zu verzeichnenden Desinteresse bzw. Sorglosigkeit gegenüber dieser wichtigen statistischen Datenbankarbeit. Die solidesten Übersichten gibt es im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Aber auch diese sind unvollständig.
2019 entwickelte Dr. Volker Punzel ein Meldeformular, um die Erfassung auf eine solidere Grundlage zu stellen. Parallel dazu führt er aktuell eine Umfrage durch, wie sie bereits 2005 erfolgte, um die Daten für die "Ehrenamtliche Geschichtsarbeit" zu aktualisieren.
Die letzten Aktivitäten waren und sind mit der Hoffnung verbunden, dass sich die Landesregierung und vor allem das für die "Ehrenamtliche Geschichtsarbeit" im Land zuständige Kulturministerium endlich dazu durchringen, können diesen ehrenamtlichen Tätigkeitsbereich offiziell anzuerkennen und die dort seit 2004 ehrenamtlich auf Landesebene geleistete Arbeit zu unterstützen.
Dann wären wir auch in der Lage, der Öffentlichkeit solide Zahlen über die im Land Brandenburg ehrenamtlich Geschichtsarbeit leistenden Personen und Vereine zu bieten. Des Weiteren ließe sich auch der Zustand beenden, dass die Landesregierung und die Verwaltungen der Kreise und kreisfreien Städte immer - wenn sie meinen, die ehrenamtlichen Geschichtsforscher benutzen zu wollen - nur die ihnen gerade bekannten Personen und Vereine berücksichtigt und nicht alle - wie es sich in einer demokratisch verfassten Gesellschaft gehören würde.